Teil 1: Von Würzburg bis Donauwörth
16. – 19.5.2009
Erster Tag: Von Würzburg nach Markelsheim
Der Start der Tour auf der „Romantischen Straße“ war bereits am 11.05 geplant, aber wegen des schechten Wetters und der negativen Vorhersage haben wir Tag für Tag verschoben. Ab Samstag war dann entsprechende Besserung angesagt und wir sind um Punkt 9:00 Uhr Richtung Würzburg gestartet. Am Bahnhof in Würzburg sind wir gegen 11:30 losgefahren. Zunächt ging es ständig bergan bis Höchheim, wo wir glaubten nun oben zu sein. Aber dann ging es weiter bergan bis Eislingen. Endlich die erwartete Abfahrt Richtung Waldbrunn. Hier machten wir die erste Rast. Aber schon ging es wieder und noch steiler bergauf. Das wiederholte sich noch einige Male, bis wir endlich Richtung Tauber auf ruhigen Wegen bergab fahren konnten.
In Tauberbischofsheim legten wir die nächte Pause ein und schauten uns im Stadtkern ein wenig um. Besonders gefallen hat uns das Glockenspiel am Rathaus (Frankenlied und noch viel mehr). Nach kurzer Erholung ging es weiter die Tauber aufwärts bis Lauda-Königshofen. Auch hier machten wir einen kurzen Abstecher in die Stadt. Allerdings war die Kirche und auch die Altstadt von Königshofen nicht wie erwartet besonders sehenswert. So sind wir ohne großen Aufenthalt weiter bis Bad Mergentheim. Dort haben wir uns zunächst wieder eine Pause in einem Café mit alkoholfreiem Bier und einem Eis gegönnt. Dann sind wir noch durch den Kurpark gelaufen, weil dort eine Ausstellung angekündigt war. Aber nicht alles, was Kurgäste so als Abwechslung begrüßen und als schön empfinden, muss auch uns gefallen. So sind wir auch hier nach nur kurzem Aufenthalt wieder auf unsere letzte Etappe nach Markelsheim gegangen. Hier war unser erstes Tagesziel. Im Weinort war an diesem Wochenende Weinfest angesagt und so haben auch wir uns am Abend dort mit Essen und Trinken gut versorgt. Die Tagesetappe war 73,4km lang, die wir in 5:11h gefahren sind.
Zweiter Tag: Von Markelsheim nach Schillingsfürst
Ursula war am nächsten Morgen noch ein wenig angeschlagen und so sind wir ruhig gestartet, da die heutige Etappe mit geplanten 60 km kürzer war. Den ersten Halt haben wir in Creglingen gemacht, wo wir uns den Riemenschneider Altar ansehen wollten. Wir haben zuerst eine Runde in der Stadt gedreht und uns den Ortskern angesehen. Hier haben wir dann festgestellt, dass wir einen kleinen Umweg einlegen müssen, um den Altar besichtigen zu können. So sind wir dann wieder bergauf zur Herrgottskirche gefahren und haben uns den Altar angesehen (Fotografieren mit Blitz und Stativ war in der Kirche verboten, was ich aber zunächst gar nicht gelesen hatte; erst die Aufsicht hat mich dann darauf angesprochen). Der Altar ist ein wirklich sehenswertes Meisterwerk der Holzschnitzerkunst, den man auf dieser Tour nicht verpassen sollte.
Bei Creglingen haben wir dann auch wieder unsere Mittagspause eingelegt und uns ein wenig ausgeruht. Das folgende Teilstück machte das auch nötig. Es ging nun ständig bergauf und bergab und das bei heftigstem Gegenwind. Schon ein wenig zermürbt haben wir dann in Betwar wieder eine Pause eingelegt. Danach ging es weiter mit etwas leichtereren Steigungen bis Rothenburg. Da wir hier schon öfters waren wollten wir die Stadt umfahren, aber der Tourverlauf schien wieder direkt bergan in die Stadt zu führen. Da bin ich einfach umgekehrt und die Tauber entlang bis Gebsattel gefahren. Die Gaststätte hier kannten wir bereits von unserer letzten Tour und so sind wir hier wieder engekehrt. Wir sind kaum gesessen, da hat es zu regnen und zu gewittern begonnen (wir hatten noch 13 km vor uns und die bergauf natürlich, da Schillingsfürst hoch oben liegt).
Bei der ersten Regenpause sind wir dann aufgebrochen. Aber wir mussten uns noch weitere drei mal vor dem Gewitter und Regen unterstellen, bevor wir in Schillingsfürst ankamen. Für Besichtigungen war es dann am Sonntagabend schon zu spät, so haben wir den Abend in der Gaststätte Adler genossen. Die Tagesetappe war 64,5km lang, die wir in 4:42h gefahren sind.
Dritter Tag: Von Schillingsfürst nach Wallerstein
Der Morgen sah sehr bewölkt aus und wir wussten nicht, ob das Wetter den ganzen Tag halten würde. Aber die Wolken sahen nur bedrohlich aus, haben aber keinen Regen abgegeben. Auch der Wind hatte sich gelegt und so kamen wir zügig voran. In Feuchtwangen haben wir noch gezögert, ob wir eine Besichtigung machen sollen. Wir haben uns dann wegen der noch unklaren Wetterlage doch für die Weiterfahrt entschieden. In Larrieden machten wir Pause an einer Pferdekoppel. Dabei ergaben sich gleich einige Gespräche mit den Besuchern. Die erste Besichtigung machten wir dann in Dinkelsbühl. Fasziniert waren wir von der mächtigen Kirche, die die früheren Baumeister in dem malerischen Ort errichtet haben. Das Städtchen ist fast wie Rothenburg, allerdings hat uns der Verkehr an der Hauptstraße entlang doch sehr genervt. So haben wir erst außerhalb von Dinkelsbühl eine Gaststätte angesteuert und haben dort zu Mittag gegessen.
Nach der Pause ging es wieder auf und ab durch die Fränkische Alb, wo wir auch die Anhöhe des Rieskraters erklimmen mussten. Bereits im Nördlinger Ries gelegen, haben wir noch die Klosterkirche in Maihingen besucht. Dann steuerten wir unser Tagesziel, den „Fürstlichen Keller“ in Wallerstein an. Das Zimmer im etwas muffigen Schloß hat der Ursula im Gegensatz zu mir nicht so gut gefallen. Aber das Restaurant im Schloß war doch sehr gut. Wir waren die einzigen Gäste und wurden vorzüglich bedient. Vom Schloßhof aus konnte man auch den 64m hohen Felsen besteigen, der eine gute Rundumsicht ins Ries gewährte (was durch den einsetzenden Regen allerdings start getrübt war). Die Tagesetappe war 72,3km lang, die wir in 4:58h gefahren sind.
Vierter Tag: Von Wallerstein nach Donauwörth
Den ersten Halt machten wir gleich nach 5km in Nördlingen. Eine gut erhalte alte Stadt mit vielen sehenswerten Häusern. Den besten Überblick bekommt man natürlich vom höchsten Punkt der Stadt, dem Turm „Daniel“ der St. Georgs Kirche. Am Horizont sieht man nur die Höhenzüge des Rieskraters, darüberhinaus nichts. Es ist rundum ein wunderschöner Blick auf die Dächer und Häuser der Stadt möglich.
Außerhalb der Stadt geht es schon wieder leicht bergauf Richtung Horizont des Rieskraters. Aber Dank der Wörnitz muss man nicht allzu viele Steigungen überwinden. Wir wollten aber hoch zur Harburg und mussten uns dann doch noch einmal gewaltig anstrengen. Das hat sich aber gelohnt. Die Burg ist sehr gut erhalten und in der Burgschänke konnten wir noch einmal das gute Fürst Wallersteiner Bier genießen. Außerdem konnten wir hier lange Zeit einigen Spatzen beim Baden zusehen. Die waren so schnell, dass die meisten Bilder leider unscharf waren.
Nach Harburg ging es loker weiter bis Donauwörth. Dort haben wir das Liebfrauenmünster und die Wallfahrtskirche Heilig Kreuz besichtigt. Das Stadtbild ist geprägt von den gut erhalten Fassaden der alten Fuggerhäuser Unser Ziel war nun aber der Bahnhof, von wo aus wir die Rückfahrt nach Erlangen angetreten haben. Die Tagesetappe war 47,1km lang, die wir in 3:19h gefahren sind.
Zusammenfasung Tourverlauf der Radroute Romantische Strasse Teil 1
Die gesamte Radtour des ersten Teilstückes von Würzburg bis Donauwörth hatte (mit allen Umwegen) 257,3km und eine gesamte Fahrzeit von ca. 18 Stunden und 10 Minuten. Geplant waren 246km. Die Steigungen summierten sich auf ca. 1640m und die Gefälle auf ca. 1410m (je nach Filtereinstellung für die Höhenmeter in der Auswertesoftware ergeben sich hierbei Werte von 1000 bis über 3000m). Zwischen dem tiefsten (167m) und dem höchsten Punkt (517m) liegen 350 Höhenmeter. In dem unten wiedergegebenen Tourverlauf sind schon einige Korrekturen vorgenommen worden, um die Anzahl der mit dem Navi aufgezeichneten Punkte zu verringern. Der Streckenverlauf basiert auf einer aktuellen Route des ADFC, die man sich auf deren Webseite kaufen kann. Nicht immer entspricht der gewählte Weg dem ausgeschilderten Weg der Romantischen Straße. Aber unsere Erfahrung zeigte, dass dort wo Abweichungen vorliegen, die Wegstrecke vermutlich eine Verbesserung darstellt (den anderen Verlauf kenne ich nur von der Karte).
Die Strecke ab Würzburg bis Donauwörth über Google Maps (kmz).
Die Strecke ab Würzburg bis Donauwörth über Goggle Earth (kml).
Die Strecke ab Würzburg bis Donauwörth als gpx-Datei zum Herunterladen für’s Navi (getestet mit MagicMaps).
Teil 2: Von Donauwörth bis Füssen
13. – 17.6.2009,
Erster Tag: Von Donauwörth nach Augsburg
Der Start der Tour war bereits am 06.06 geplant, aber wegen des schechten Wetters und der negativen Vorhersage haben wir wieder ein mal Tag für Tag verschoben. Ab Samstag waren dann wenigstens für ein paar Tage die Aussichten besser und wir sind dann auch wieder pünktlich um 9:00 Uhr zusammen mit Anita und Georg Gundel diesmal in Richtung Nürnberg gestartet. Dort mussten wir den Zug wechseln, aber ich ahnte nicht, wie voll der werden würde. In getrennten Abteilen haben wir dennoch Platz gefunden. Was ich auch nicht wußte, war, dass dieser Zug direkt bis Donauwörth ohne Halt durchfährt (deshalb ist er bei den Wanderern und Radlern so beliebt). Uns hat die schnelle Fahrt ja auch ganz gut gefallen und so konnten wir schon um ca. 10:30 unsere Tour starten.
Die Strecke verlief in den ersten Stunden fast völlig flach und wir hatten eine gemütliche Fahrt vor uns. Die erste größere Pause legten wir im Kloster Holzen ein, das direkt am Weg lag. Die Kirche ist (wie alle Kirchen, die wir besucht haben) prächtig ausgestattet. Und auch im Klostergarten konnten wir uns entspannt niederlassen und einen kleinen Imbiss zu uns nehmen. Die Flachetappe blieb uns bis Augsburg erhalten, da wir nach einiger Zeit auf den Radweg direkt am Lech einbogen. Da verläuft die Strecke zwischen dem Lechkanal und dem Lech. Für Radler sehr schön zu fahren. Man hat durch die Bäume Schutz vor Wind und Sonne.
In Augsburg machten wir zunächst eine kleine Runde durch das Zentrum mit dem Dom und dem Rathaus. Auf dem Marktplatz ließen wir uns ein leichtes Weizen mit Blick auf das prächtige Rathaus schmecken. Mein wichtigstes Ziel für Augsburg war aber die Fuggerei, die älteste Sozialsiedlung der Welt. Hier leben heute immer noch fast 100, überwiegend ältere Mieter für weniger als einen Euro Jahresmiete (Nominalwert eines Rheinischen Gulden, aktuell 0,88 EUR). Die Siedlung ist eine Insel der Ruhe inmitten des Getriebes der sie umgebenden Stadt. Ein wunderschönes Kleinod und ein echtes Highlight der Romantischen Straße.
Anschließend machten wir uns auf den Weg in die Pension (Gasthof Linderhof). Nicht ganz die erste Wahl, aber dafür nur 50 EUR fürs Doppelzimmer). Nach dem Abendessem in der Pension haben wir dann noch mal eine extra Runde mit dem Fahrrad quer durch Augsburg gemacht. Während wir ein letztes Bier getrunken haben, konnten wir einem Sraßenmusikanten mit seinen Trompetensolos zuhören. Mit der abendlichen Rundfahrt durch Augsburg war die Tagesetappe 67,8km lang und die reine Fahrzeit hierfür war 5:07 h.
Zweiter Tag: Von Augsburg nach Landsberg
Am zweiten Tag war die Strecke von Augsburg nach Lansberg geplant. Den ersten Zwischenstopp legten wir aber bereits in Friedberg ein. Nach einem heftigen Anstieg waren wir direkt am Marktplatz. Von hier aus machten wir gleich eine ausführliche Rundfahrt durch den Stadtkern. Die Stadtmauer entlang ging es wieder einige male heftig auf- und abwärts. Leider konnten wir das Wittelsbacher Schloß nur von außen besichtigen (Justizgebäude). Ebenso erging es uns mit der wunderschönen Wallfahrtskirche, da dort gerade der Gottesdienst stattfand.
Nach Friedberg ging es wieder bergab und und zurück an den Lech. Hier hat der Kuhsee zwar bereits zum Baden eingeladen aber weil wir schon in Friedberg einen längeren Aufenthalt hatten, sind wir hier dann doch weitergefahren. An der Staustufe des Lech haben die Rettungsschwimmer gerade ihre Übung abgehalten und sind gemeinsam von der Brücke aus in den Kanal gesprungen. So schnell konnte ich die Kamera gar nicht vorbereiten, um alles zu dokumentieren. Ein freundlicher Radfahrer hat uns dann noch den weiteren Weg der Romantischen Straße beschrieben, aber mit dem Navi am Lenker hatten wir damit eh keine Probleme.
Etwas Abseits des Lech ging es nun vorbei an Haunstetten bis zur Staustufe Nr. 23 (Mandichosee). Hier haben es die Gundels und die Ursula dann nicht mehr ausgehalten und sind ins kühle Nass gesprungen. Lange hat der Aufenthalt im Wasser aber nicht gedauert, denn der Stausee war offensichtlich wirklich sehr erfrischend. Bei der Weiterfahrt nach dem Bad haben wir dann anstatt des Radweges den Weg am Damm entlang genommen. Das hat schließlich im Dickicht eines kaum mehr passierbaren Reitweges geendet. So mussten wir doch umkehren und sind dann an dem wirklich sehr schönen Radweg entlang des Lochbaches gefahren. Das Wasser rauschte mit hoher Geschwindigkeit an uns vorbei und die Sonne brachte die Oberfläche zum Funkeln. So ging es weiter Staustufe um Staustufe, aber nur mit geringen Steigungen, bis Landsberg am Lech. Kurz vorher hatten wir in Kaufering noch mal die hoch auf einem Hügel liegende Kirche besichtigt. Wie alle Kirchen am Weg, war es auch diesmal ein lohnenswerter Umweg. Der Georg konnte sich sogar auf dem Rückweg mit der Bahn wieder an diese Kirche erinnern.
Die Unterkunft hatten wir im „Augsburger Hof“ gebucht. Sehr schöne Zimmer (72,00 EUR), aber die versprochene Fahrradpflege hat der Hausherr dann doch nicht durchgeführt (war wohl nur ein Scherz). Die Ursula und ich haben sich nur den Kern der Innenstadt angesehen, während die Gundels eine größere Runde gedreht haben. Inzwischen haben wir dem Rauschen des Lechs am dreistufigen Wehr zugehört und den milden Abend bei einem Glas Bier genossen. Die Tagesetappe war 59,0km lang, die wir in 4:22h gefahren sind.
Dritter Tag: Von Landsberg nach Steingaden
Wir sind schon kurz nach 8:00 Uhr aufgebrochen, weil für diesen Tag Regen angekündigt war. Die Strecke von Landsberg bis Pitzling führte noch als Flachetappe am Lech entlang. Dann aber ging es richtig zur Sache und in der Folgezeit immer weiter bergauf. Immer wieder einmal unterbrochen von einer kurzen Abfahrt geht der Weg typisch für das Alpenvorland hügelig auf und ab. In Vilgertshofen, ein Ort mit weniger als 30 Häusern, lag wieder eine wunderschöne Kirche direkt am Weg. Groß und prächtig ausgestattet, dass man kaum glauben kann noch schöneres zu finden, steht diese Kirche in diesem unscheinbaren kleinen Ort.
Inzwischen konnte man am Horizont bereits das Alpenpanorama erblicken, das sich Stunde um Stunde immer mehr näherte. Nach den langen Anstiegen der letzten Stunden ging es nach Reichling in einer rasanten Abfahrt wieder zurück nach unten an den Lech bei Epfach. Aber auch hier ging es dann gleich wieder auf der anderen Seite des Lechs bergauf auf den alten Römerwegen der Via Claudia Richtung Schongau. Aber noch vor Hohenfurch mussten wir die Regenklamotten auspacken. Mein Umhang hat sich leider nicht als besonders dicht herausgestellt. Schon nach weniger als 10 Minuten lief das Wasser auch innen an mir herunter. In Schongau haben wir eine kurze Mittagspause eingelegt und dabei hat sich der Regen schon wieder ein wenig beruhigt. Schon bald konnten wir nach Peiting die Regenumhänge wieder einpacken und den Rest der Strecke bis Steingaden zurücklegen. Der Gasthof Graf hatte am Montag Ruhetag, aber nach kurzer Suche hat uns dann der junge Wirt doch die Zimmerschlüssel ausgehändigt. Er hat uns auch den Tipp mit dem „Schönegger Käsestüberl“ gegeben, wo wir später sehr gut zu Abend gegessen haben.
Vorher haben wir aber noch eine ausführliche Besichtigung des Welfenmünsters in Steingaden gemacht. Die Beschreibung kann ich mir hier sparen, da dies schon auf der Webseite der Gemeinde Steingaden und auch anderswo im Internet ausführlich gemacht wurde. Viel mehr hat mich der sehr lebendige Klostergarten angesprochen, wo viele Heilkräuter aus der alten Klosterapotheke beschrieben sind. Natürlich findet sich hierzu auch was im Internet, aber die Beschreibung und Besichtigung vor Ort kann das nicht ersetzen. Dazu kann man auch mit den einheimischen Gärtnern in Kontakt kommen, die einem gerne weitere Erläuterungen geben.
Die Tagesetappe war 56,6km lang, die wir in 4:10h gefahren sind.
Vierter Tag: Von Steingaden nach Füssen
Der Tag begann noch vor dem Frühstück mit Regen, aber Besserung mit Hochdruckeinfluss war angekündigt. Weil die Tagesetappe mit nur 33 km geplant war, haben wir beschlossen, den Regen abzuwarten. Aber der wollte sich doch nicht so schnell verziehen wie wir gedacht haben. So sind wir dann erst nach dem Mittagessen um 13:00 Uhr aufgebrochen. Aber bereits nach 5 Minuten mussten wir doch wieder die Regenumhänge auspacken. So sind wir die Strecke bergauf Richtung Wieskirche, dem Höhepunkt der Romantischen Straße im Regen gefahren bzw. geschoben.
Vielleicht ist es die Tatsache, dass wir im strömenden Regen angekommen sind, aber ich hatte die Vorstellung hier eine besonders sehenswerte Kirche zu finden. Im Vergleich mit all den anderen Kirchen, die wir auf dem Weg bis hierher besichtigt haben, finde ich, dass sie sich zwar einreiht, aber nicht viel von all den anderen prachtvollen Bauwerken abhebt. Allerdings hat eben nur sie es geschafft, als Weltkulturerbe eingestuft zu werden. Für mich steht diese Kirche ab jetzt aber stellvertretend für alle anderen ebenso sehenswerten Kirchen auf dem Weg der Romantischen Straße (bzw. dem Pfaffenwinkel) und darüberhinaus für all die anderen Kirchen, die nicht so im Mittelpunkt stehen, aber trotzdem ebenso sehehnswert sind.
Nach der Wieskirche näherten wir uns zwischen Resle und Schober dem höchsten Punkt der Tour. Von hier ab ging es bis Füssen überwiegend bergab. Zunächst durchquerten wir ein Weidegatter und konnten danach auf guten, fast ebenen Radwegen über Trauchgau und Halblech bis Schwangau fahren. Während wir weiter Richtung Hohenschwangau radelten, fuhren die Gundels über Schwangau nach Füssen (sie hatten Neuschwanstein schon besucht).
Aber auch wir hatten in Neuschwanstein kein Glück mehr, da wir erst um 18:00 Uhr eine Führung bekommen hätten. Das war leider zu spät, da wir rechtzeitig die Schlüssel in unserer Pension, dem „Haus am Forggensee“ abholen mussten. Also fuhren auch wir gleich weiter nach Füssen, dem Ziel unserer Reise. Die Zimmer waren sehr schön, aber mit 70,00 EUR auch nicht ganz billig. Gelegenheit zum Waschen der Radlerklamotten hatten wir hier leider nicht („sowas machen wir nicht“). Das muss man beim nächsten Mal vielleicht schon bei der Buchung berücksichtigen. Am Abend haben wir gemeinsam noch einen Rundgang durch die Altstadt von Füssen gemacht und dann gemütlich zu Abend gegessen. Die Tagesetappe war 41,2km lang, die wir in 3:03h gefahren sind.
Fünfter Tag: Füssen und Neuschwanstein
Der letzte Tag war zum Genießen und Entspannen geplant. Da wir aber wegen des Regens am Vortag Neuschwanstein nicht besichtigen konnten, haben wir dies nun nachgeholt. Die Gundels haben den Tag für einen Ausflug zum Hopfensee genutzt (was ich so auch für uns geplant hatte).
Unsere Führung war um 11:00 Uhr und so hatten wir gemütlich Zeit den Weg hoch zum Schloß zu Fuß zurückzulegen. Bei der Führung erfährt man viele Einzelheiten zum Schloß und seinen Erbauer. Man mag das ganze für verrückt halten (und das tue ich auch), aber so ist uns nicht nur dieses Schloß, sondern auch andere sehr schöne Bauwerke geschenkt worden, die heute weltberühmt sind und Millionen von Besuchern anziehen.
Nach der Schloßbesichtigung sind wir ein letztes Mal durch Füssen gefahren und haben uns so viel wie möglich von den Sehenswürdigkeiten angesehen, bevor wir um 15:00 Uhr die Rückreise nach Erlangen mit der Bahn angetreten haben. In Erinnerung bleibt eine der schönsten Radtouren die wir bisher gemacht haben.
Das Ende der Romantischen Straße ist erreicht und somit ist auch eindeutig geklärt, in welche Richtung man die Tour machen soll. Füssen ist das Ende und nicht der Anfang der Route. Manche Radler glauben vielleicht, einige Höhenmeter zu sparen, aber das ist nicht das Wichtigste. Entscheidend ist, dass die Highlights der Tour eindeutig im Süden liegen und da lohnt sich auf jeden Fall die Reise von Nord nach Süd, trotz der Höhenmeter und dem häufigen Gegenwind. Viel Spaß für jeden, der es auch einmal versucht.
Zusammenfassung Tourverlauf der Radroute Romantische Strasse Teil 2
Die gesamte Radtour des zweiten Teilstückes von Donauwörth bis Füssen hatte (mit allen gefahrenen Umwegen) 225km und eine gesamte Fahrzeit von ca. 16 Stunden und 42 Minuten. Die geplante Strecke war 199km. Die Steigungen summierten sich auf ca. 1140m und die Gefälle auf ca. 760m (je nach Filtereinstellung für die Höhenmeter in der Auswertesoftware ergeben sich hierbei Werte von 600 bis 2000m). Zwischen dem tiefsten (399m) und dem höchsten Punkt (890m) liegen 491 Höhenmeter. In dem unten wiedergegebenen Tourverlauf sind schon einige Korrekturen vorgenommen worden, um die Anzahl der mit dem Navi aufgezeichneten Punkte zu verringern. Der Streckenverlauf basiert auf einer aktuellen Route des ADFC, die man sich auf deren Webseite kaufen kann. Nicht immer entspricht der gewählte Weg dem ausgeschilderten Weg der Romantischen Straße. Aber unsere Erfahrung zeigte, dass dort wo Abweichungen vorliegen, die Wegstrecke vermutlich eine Verbesserung darstellt (den anderen Verlauf kenne ich nur von der Karte).
Die Strecke ab Donauwörth bis Füssen über Google Maps (kmz) mit Photos.
Die Strecke ab Donauwörth bis Füssen über Goggle Earth (kml) mit Photos.
Die Strecke ab Donauwörth bis Füssen als gpx-Datei zum Herunterladen für’s Navi (getestet mit MagicMaps).